Von Otto Goy und Gottfried Müller
1930 wurde ein neuer Meilenstein gesetzt: Die Stadtmission erwarb das Haus Reitgasse 5. Am 1. Ostertag konnte das Gebäude unter dem Namen Melanchthonhaus eingeweiht werden.
Dieses Haus wurde schnell bekannt, weil außer den Gemeinderäumen auch ein Speiserestaurant eröffnet wurde. Prediger Stabe schaffte es mit seinen Mitarbeitern, neben dem Predigt- und Seelsorgedienst, zusätzlich bis zu 500 Besucher, davon viele Studenten, zu bewirten.
1945 wurde Ewald Perschel als Prediger nach Marburg berufen. Diese Zeit war geprägt von einem geistlichen Aufbruch. Herr Perschel führte erstmalig Amtshandlungen durch. Straßenmission und persönliches Einladen waren leichter als heute. Bis zu 300 Besucher zählte man bei besonderen Veranstaltungen. Zwischen 50 bis 80 Kinder kamen zur Sonntagsschule. Der Jugendkreis wuchs stark.
Schon bald kam ein 2. Prediger dazu. Von 1946 bis 1959 arbeitete auch eine Diakonisse mit. In den Jahren 1957 bis 1974 standen die Prediger Laurus, Martin Liedholz, Erich Bährle und Herbert Nolte im Dienst der Stadtmission.
In der Zeit von Pastor Werner Müller, 1974 bis 1989, reifte der Entschluss das Melanchthonhaus aufzugeben. Der Standort in der Oberstadt war für ältere Leute schwierig zu erreichen und Parkplätze standen nicht zur Verfügung.
Nach längerem Suchen entschieden sich die Verantwortlichen der Gemeinde 1982 für das Mehrfamilienhaus Wilhelmstraße 15. Das dazugehörende Grundstück schien geeignet ein Gemeindezentrum zu bauen.